Heizen mit Holz – Zukunft oder Vergangenheit?

Ein Erfahrungsbericht in vier Teilen

Inhalt

Vorwort: Umweltengel oder Dreckschleuder?
1 Eine zeitgemäße Holzheizung: Der Scheitholzvergaser
2 Installation der Anlage (Eigenmontage)
3 Betrieb
4 Ein Jahr später

Umweltengel oder Dreckschleuder?

Brennholz sollte mindestens zwei Jahre trocknen können.

Das Heizen mit Holz erlebt momentan eine Renaissance. Bereits im Jahr 2005 haben Holzzentralheizungen ca. 4% des Zentralheizungsmarkts ausgemacht [1]. Holz stellt eine preisgünstige Alternative zu Öl- und Gas dar, ist durch die öffentliche Feinstaubdiskussion jedoch in Kritik geraten.

Feinstaub

Eigentliche Ursache dieser Kritik sind jedoch nicht moderne Holzzentralheizungen, sondern die vielen Kamin- und Kachelöfen, die wesentlich unsauberer verbrennen und leider den Großteil aller Holzheizungen stellen.

Die Menge des produzierten Feinstaubs (aka Russ) hängt nicht nur vom Brennstoff (Holz, Öl, Gas) ab, sondern, besonders bei Holz, ganz wesentlich von der Verbrennungsqualität. Und die ist nunmal bei modernen Holzzentralheizungen auf hohem Niveau, denn hier stellen spezielle Mechanismen sicher, dass die Holzgase bei höchsten Temperaturen möglichst gut mit der richtigen Luftmenge vermischt und vollständig verbrannt werden. So können z.B. fast alle Holzheizkessel die zugeführte Luftmenge selbständig an den gerade herrschenden Bedarf anpassen.

Dadurch bewegen sich die Feinstaubemissionen eines Pelletkessels zwischen 5 und 20 mg/m3 [2] und liegen damit in der selben Größenordnung wie die von Ölzentralheizungen. Ein guter Scheitholzvergaser kann hier ebenfalls problemlos mithalten.

Kohlendioxid (CO2)

Heizen mit Holz ist CO2-neutral, das heißt, das Verbrennen von Holz erzeugt kein zusätzliches, klimaschädigendes Kohlendioxid. Leider ist diese Tatsache noch immer nicht allgemein bekannt. Gemeint ist damit der geschlossene Kohlendioxid-Kreislauf des Waldes: Ein Baum nimmt während seines Wachstums Kohlendioxid aus der Atmosphäre auf. Er benötigt es für die Bildung neuen Holzes. Wenn dieses Holz nach dem Tod des Baumes im Wald verrottet, wird das gespeicherte Kohlendioxid wieder freigesetzt. Verbrennt das Holz statt dessen in einem Heizkessel, setzt es die gleiche Menge Kohlendioxid frei: Genau so viel, wie es beim Wachstum aufgenommen hat.

Heizkosten sparen?

Wer seine Heizkosten senken will, sollte zunächst folgendes beachten:

  • Die beste Art, Heizkosten zu senken, ist die Wärmedämmung des Hauses zu verbessern. Lassen Sie sich beraten oder rechnen Sie selbst, wieviel Geld sie mit einer besseren Dämmung einsparen können, z.B. hier.
  • Denken Sie an die Umwelt: Lieber eine richtige Holzzentralheizung als einen Kaminofen für die Übergangszeit. Pelletkessel und Scheitholzvergaser bieten die sauberste Art, Holz zu verbrennen. Leider sind sie in der Anschaffung sehr teuer.
  • Für Pelletkessel: Pellets sind billiger als Gas, im Vergleich mit anderen Holzbrennstoffen aber sehr teuer. Die Nachfrage und damit die Preise haben sich bisher aber noch nicht wirklich stabilisiert.
  • Für Scheitholzvergaser: Scheitholz ist der billigste Brennstoff, vor allem wenn er im nahe gelegenen Wald zu bekommen ist. Dann ist auch der Kohlendioxidausstoff für den Holztransport sehr gering. Nachteil: Scheitholz macht sehr viel Arbeit. Nicht nur bei der Gewinnung im Wald, sondern auch beim Heizen. Während ein Pelletkessel fast keine Zuwendig braucht, muss ein Scheitholzvergaser mehrmals pro Woche angezündet und bestückt werden.

Pelletkessel

Pellets sind kleine zylindrische Presslinge aus naturbelassenem Holz. Sie werden aus einem Vorratsspeicher mittels Förderschnecke in den Brennraum transportiert und verbrennen dort aufgrund ihrer einheitlichen Eigenschaften sehr sauber. Diese Kessel erreichen durch den automatischen Brennstofftransport fast den gleichen Komfort wie eine Ölzentralheizung. Für die Brennstofflagerung ist allerdings ein spezieller, absolut trockener Raum notwendig. Alternativ kommt ein Erdspeicher in Frage. Moderne Pelletkessel können ohne Pufferspeicher betrieben werden [3].

Scheitholzvergaser

Diese Kessel besitzen einen Füllraum von ca. 100-150 Litern, der vor oder nach dem Anzünden mit Stückholz aufgefüllt wird. [weiter]

Quellen

[1] “Marktübersicht Scheitholzvergaserkessel, Scheitholz-Pellet-Kombinationskessel”, Fachagentur nachwachsende Rohstoffe e.V., 2007, Download auf der Webseite der FNR
[2] “Holzpelletheizungen haben kein Feinstaubproblem!”, Deutscher Energie-Pellet-Verband e.V., Webseite des DEPV
[3] “Marktübersicht Pellet-Zentralheizungen und Pelletöfen”, Fachagentur nachwachsende Rohstoffe e.V., 2007, Download auf der Webseite der FNR


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